News prägen die Welt. Überall prasseln sie auf einen ein, von frühmorgens bis spätabends, sie machen Meinungen, Stimmungen und lenken die Welt. In Sekundenschnelle werden sie weitergeleitet, gepostet, in soziale Netzwerke hochgeladen, kopiert, verlinkt…und rollen über einen hinweg wie eine Lawine. Man muss sich derart gegen sie wehren, dass Rolf Dobelli kammerjägermässig ein ganzes Buch darüber geschrieben hat, wie man diese Plage wieder los wird, ein für allemal. Politische und gesellschaftliche Prozesse werden durch News bestimmt und geformt…aber auch in die Irre geführt, bis hin zu absichtlich manipuliert.
Vor dieser Tragweite, wie steht es da mit der Korrektheit und Genauigkeit von News? Beispiel:
Die Website des Schweizer Fernsehens SRF titelt am Dienstag, 7. September, um 09.15 (abgerufen diese Zeit, Website aktualisiert):

Zur exakt gleichen Zeit ruft man bei spiegel.de ab:
Wie würde SRF argumentieren? „Altmeier im Spital“, kann zu Deutsch heissen: Er war oder ist im Spital, eine kurze oder lange Zeit, ist es nicht mehr oder ist es aktuell noch. Und genau diese sprachliche Unklarheit macht sich das Portal zunutze. Eine Sensation, eine Explosion, ein Terroranschlag oder unerwarteter Todesfall, wird klar mehr Klicks produzieren als eine einfache Meldung. Häufig wird im Text die Situation dann genauer geschildert. Der Klick, der erste Eindruck, irgendwas allerdings bleibt hängen. Dies kann auch eine gezielte Massnahme zur Diffamierung oder Desavouierung bestimmter Personen sein. Irgendwas bleibt hängen.
Klicks sind Nutzer, Geld und Macht. Die Schlagzeile spiegelt in keinster Weise die aktuellen Geschehnisse wider, obwohl News ja genau den Eindruck völliger Aktualität vermitteln wollen. Müsste es nicht Regeln geben, die so etwas verhindern?
Wenn man sich die Tragweite von News klar macht, dass sie politische Meinungsbildungsprozesse, Wahlen, Meinungen, Entscheidungen beeinflussen, dann bin ich der Meinung, dass es solche klaren Regeln zur Formulierung von News geben müsste.